Coaching

Coaching, ob als Präsenz-oder Online-Coaching konzipiert, gewinnt zunehmend an Einfluss und Relevanz für die Leistungs-, Urteils- und Entscheidungsfähigkeit von Keyplayern und Entscheider*innen. Dabei gibt es am Markt unterschiedliche Definitionen des Begriffs, wie auch des Vorgehens.  Im Folgenden skizziere ich für Sie, welche inhaltlichen Aspekte aus meinem Coachingverständnis wesentlich sind. Diese sind für Coachee als Einzelperson ebenso wie bei einer Gruppe (Führungs-/ Expertenteam o.ä.) handelt:

Begleiten und Interagieren

Coaching ist aus meiner Sicht ein Begleitprozess, der insbesondere berufliche, aber auch private Inhalte umfassen kann. Im Vordergrund stehen jedoch meist die berufliche Rolle bzw. damit zusammenhängende Themen des Coachee.

Coaching lebt von der Interaktion, d. h. Coach und Coachee sind gleichermaßen am Prozess beteiligt und verantwortlich für dessen Erfolg.

Coaching agiert in den meisten Fällen prozessual, d. h. der Coach begleitet die Entwicklung eines Lösungsweges, regt durch unterschiedliche Perspektiven und Beiträge an und hinterfragt. Er unterstützt und schärft dabei aber vor allem die Lösungsansätze des Coachees („das System hat die Lösung“). Dies geschieht somit sehr individuell und richtet sich klar nach den Bedürfnissen des Coachees aus.

Als Coach gebe ich Feedback, agiere in einer Sparringspartnerschaft und begleite. Ich stelle durchaus auch die eigene Meinung und Ideen zur Verfügung, dränge diese jedoch nicht auf und positioniere sie nicht als „finale oder beste Lösung“.

Lösungs- und Zielorientierung

Im Coaching arbeite ich lösungsorientiert, zielfokussiert und ausgerichtet auf eine bewusste Selbstentwicklung.

Auch wenn im Coaching (Problem-)Analysen wichtig sind, liegt der Schwerpunkt bei der ressourcenorientierten Lösungsfindung. Das Coaching dient dem Erreichen von selbstgewollten, realistischen Zielen, die für die Entwicklung des Coachees relevant sind.

Nur eine tragfähige Beziehung führt zum Erfolg

Coaching findet auf der Basis einer tragfähigen und durch gegenseitige Akzeptanz und Vertrauen gekennzeichneten, möglichst freiwillig gewünschten Beziehung statt. Dabei kann es unterschiedliche Formen der Beauftragung geben: Der Coachee entscheidet sich selbst für ein Coaching oder aber die Führungskraft empfiehlt/wünscht dies. In beiden Fällen geht es darum, dass der Coachee mit einer größtmöglichen Freiwilligkeit in das Coaching gehen kann und eine klar definierte Diskretion zugesichert wird. Für beides gilt: Nur wenn diese Beziehung tragfähig ist, kann das Coaching Ergebnisse bringen.

Hilfe zur Selbsthilfe und -verantwortung

In meinem Vorgehen ziele ich im Coaching auf eine Förderung von Selbstreflexion und -wahrnehmung, Bewusstsein und Verantwortung, um so Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

Die Selbstwahrnehmung des Coachees kann gefördert werden, d. h. blinde Flecken und Betriebsblindheit werden abgebaut, neue Gesichtspunkte werden erkannt und in der Folge ergeben sich neue Handlungsmöglichkeiten.

Werthaltung als Grundlage der Arbeit

Coaching arbeitet auf der Grundlage von Werthaltungen, die ich als Coach mitbringe. Ein humanistisches Menschenbild, das sich an den Chancen von Diversivität orientiert, bietet Menschen die Möglichkeit, sich individuell und mit einer positiven und ressourcenorientierten Perspektive zu entwickeln. Es geht auch davon aus, dass Menschen sich eigene Entwicklung grundsätzlich wünschen.

Hierzu gehört auch, dass im Coaching mit transparenten Interventionen gearbeitet wird und nicht mit manipulativen Methoden, deren Vorgehen der Förderung von Bewusstsein prinzipiell entgegenstehen. Bewusstsein kann nicht gefördert werden, wenn ein Coachee manipuliert wird.

Rahmen klären bedeutet Orientierung schaffen

Coaching findet meist in mehreren Sitzungen (Umfang jeweils ca. 2-3 Std.) statt und ist, im Gegensatz zu Supervision und Therapie, zeitlich und inhaltlich begrenzt. Die Sitzungen können als Präsenzformat ebenso wie auch Online stattfinden. Voraussetzung für zweiteres ist allerdings ein erster, persönlicher Kontakt, um die Begrenzung innerhalb der virtuellen Möglichkeiten unkompliziert und leichter überbrücken zu können.

Natürlich können Folgeaufträge entstehen und abgestimmt werden. Coaching konzentriert sich jedoch in seinem Vorgehen auf klare Beauftragungen und Themen, die bearbeitet werden sollen und im sogenannten Kontrakt festgehalten werden. Dieser wird zu Beginn eines Coachingprozesses erarbeitet und abgestimmt. Weitere Inhalte eines Kontraktes sind Rahmenbedingungen und „Spielregeln“ (beauftragende Instanz, Arbeitsweisen, Möglichkeiten und Grenzen etc.), die für beide Seiten wichtig sind.

Den Coachee in seinem Umfeld erfassen

Neben der fachlichen Coachingqualifikation ist es mir wichtig, dass ich als Coach ein Verständnis für das Arbeitsumfeld des Coachees entwickle. Dies bedeutet, dass ich zum einen den hilfreichen „Blick von außen“ bewahre, mir gleichzeitig aber ein Bild der Branche verschaffe, die sogenannte Feldkompetenz, um bestimmte Themen im Coaching gut verstehen und einordnen zu können.

Zusammenfassung

Ziel eines Coachings ist für mich die Verbesserung der Selbstreflexions- und Selbstmanagementfähigkeiten des Coachee. Coaching zielt immer auf eine Erweiterung und/oder Flexibilisierung der Möglichkeiten des Coachee ab. D.h. der Coach soll sein Gegenüber so fördern, dass er letztendlich nicht mehr benötigt wird.